Rashman Hashem Zehi, Hockenheim

Ich weiß, wovon ich rede

Der ehemalige Koranschüler aus dem Iran erzählt, wie er in Deutschland zu Jesus Christus fand und warum er Christ wurde.



Rahmann Hashem Zehi kam 1989 nach Deutschland und lebt mit seiner Frau Crissy und drei Kindern in Hockenheim.
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Ich bin vielleicht kein „Experte“, aber ich weiß, wovon ich rede, wenn ich über den Islam spreche. Denn ich habe es alles selbst erlebt.
Geboren bin ich in Belutschistan, im Süden des Iran an der Grenze zu Pakistan. Die Belutschen sind eine kleine sunnitische Minderheit. Wir waren eine streng religiöse Familie, die in der Stadt sehr bekannt war. Mein Vater hatte ein eigenes Geschäft und eine eigene Moschee. Er hatte nur eine Frau, was für einen reichen Mann ungewöhnlich ist. Ich war das siebte von dreizehn Kindern.
 
Koranschule in Pakistan
Ich war böse! Bis ich zwölf Jahre alt war und die Revolution kam, besuchte ich die normale Schule. Aber ständig gab es Beschwerden von anderen Eltern. Meistens wegen Schlägereien, die ich anzettelte. Mein Vater war ein frommer Moslem. Er hat mich nie geschlagen, aber Angst hatte ich immer vor ihm. Er schämte sich, dass sein Sohn so missriet und schickte mich mit 13 Jahren nach Pakistan in eine Koranschule. Ich sollte ein braver Junge werden, der fünf Mal täglich in die Moschee geht, später Priester wird und ein Vorbild für alle ist.
Ich ging sogar sechs Mal in die Moschee, schon vor Sonnenaufgang war ich dort. Ich wollte den Gott kennen lernen, der mich geschaffen hat. Heute weiß ich, dass der Gott des Islam nicht der Gott ist, der mich geschaffen hat und der mich liebt. 12 – 14 Stunden täglich las ich im Koran und betete die arabischen Gebete, die ich kaum verstand. Ich glaubte alles und stellte nichts in Frage. Ich wusste nicht viel über Juden und Christen, aber ich verachtete sie. Der Koran prägte mein freudloses Leben und meine Persönlichkeit. In mir war es finster.
 
Das Äußere muss stimmen
Der Islam legt großen Wert auf das Ansehen bei anderen Menschen. Wenn ich in die Moschee ging, war mir wichtig, dass die Leute mich auch sahen. Was ich dabei empfand, spielte keine Rolle. In der Islamschule erlebte ich manches, was ich niemandem wünsche: Seelische Misshandlungen, aber auch körperliche; nicht einfach nur Schläge, sondern sexuellen Missbrauch von Leuten, die mich eigentlich beschützen sollten. Morgens Koranlesen – abends Missbrauch. Ich fühlte mich erniedrigt von diesen Menschen, denen meine Eltern vertrauten und die ständig von Gott sprachen. Diesem Gott wollte ich nicht dienen! Ich verlor allen Respekt vor dem Koran und dem Islam und wurde immer dreister. Ich fuhr mit dem Fahrrad bis in die Moschee hinein, ich schlug andere Kinder in der Moschee und stahl Schuhe, die draußen abgestellt waren. Ich las im Koran oder ging in die Moschee, ohne mich vorher gereinigt zu haben. Es war mir alles egal.
 
Drogenhandel und Menschenschmuggel
Vier Jahre später war ich gerade zu Hause, als mein Vater von Mekka zurückkam und nicht mehr laufen konnte. Ich wäre gerne zuhause geblieben, musste aber zurück nach Pakistan. Als ich dann nach einiger Zeit wieder nach Hause kam, war mein Vater tot. Ich empfand keine Trauer. Ich war von Herzen froh, dass er tot war, weil ich ihm die Schuld gab für alles Leid in meinem Leben. Heute bin ich ihm nicht mehr böse und hoffe, dass Gott ihm begegnet ist.
Nun kam ich in die Obhut meines Onkels. Aber ich war voller Aggression. Manchmal lief ich auf die Straße und schlug einfach jemanden zusammen. Ich tat, was alle tun, ging auch zu Frauen, die sich verkauften; in mir war alles finster und böse. „Ich muss Geld verdienen“, sagte ich mir. So begann ich, mit Drogen zu handeln und auch selbst Drogen zu nehmen. Nachts schlich ich über die Grenze nach Pakistan und kaufte Haschisch. Ich handelte mit Heroin, nahm es aber nicht selbst, weil ich wusste, wie Menschen daran zugrunde gehen. Ich wusste, dass ich letztlich Menschen töte und hatte nur davor Angst, dass Gott mich dafür bestrafen würde. Ich bin ihm heute dankbar, dass er es nicht tat.
Nebenbei handelte ich mit Zigaretten, aber ich wollte mehr Geld. So begann ich mit Menschenschmuggel. Man bringt politisch oder religiöse verfolgte Menschen oder Flüchtlinge in ein anderes Land, aber es geht dabei nur ums Geld. Im Islam zählt das Geld. Wer kein Geld hat, wird missachtet. Ständig wird man verglichen und muss sich schämen.
 
Deutschland
So war ich nun Tag und Nacht unterwegs, und als sich mir die Chance bot, selbst nach Europa zu gehen, überlegte ich nicht lange. Ich kaufte mir einen falschen Pass, ein falsches Visum und ein Ticket für Deutschland. Über Rumänien kamen wir 1989 nach Ostberlin. Ich war geschockt, denn ich wusste nichts über die Teilung in Ost- und Westdeutschland. Mit dem Bus wurden wir dann nach Westberlin gebracht. Ich kannte niemanden, verstand die Sprache nicht und wusste nicht weiter. Der Anfang im Asylantenheim war schwer, die Nahrung ungewohnt, der Alkohol- und Zigarettenkonsum verbrauchte alles Geld. Da ich überzeugt war, dass ich in die Hölle gehen würde, sagte ich mir: Du machst alles, wozu du Lust hast! Und ich lebte entsprechend.
 
Rama
Ein guter Freund von mir fuhr eines Tages nach Frankfurt, weil er Geld brauchte. Er kannte dort Iraner, die Christen waren, und wusste, dass Christen gutmütige Leute sind, die sich auch mal ausnutzen lassen. So ging er mit ihnen in den Gottesdienst, um Geld zu kriegen. Aber es kam anders: Rama bekam nicht nur Geld, sondern entschied sich auch für Jesus Christus! Mit der Nachricht, dass Jesus auch für meine Sünden gestorben sei, kam er von Frankfurt zurück. Und ich? Obwohl ich so tief im Dreck steckte, glaubte ich es nicht! Ich verstand gar nicht, wovon er redete, so wie viele Menschen das Reden Gottes ohne den Heiligen Geist nicht verstehen.
 
Eine mutige Entscheidung
Eines Tages kam Rama zu mir zu Besuch und sagte: „Jesus sagt: Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“[1] Das traf mich! Hatte nicht Mohammed von sich gesagt: Nach mir kommt keiner? An diesem Abend sagte ich zu Gott: „Zeige mir bitte, was ich glauben soll. Ob an Jesus Christus oder an Mohammed.“ Es war mein erstes freies Gebet. Während ich früher immer Christen gemieden hatte außer Rama, suchte ich vom nächsten Tag an ihre Nähe und hörte interessiert zu, was sie sagten. Als ich gefragt wurde, ob ich nicht mein Leben Jesus anvertrauen wolle, sagte ich ja, obwohl ich wusste, dass ich damit eine Trennung zu meiner Familie und meiner Kultur vollzog. Ich sprach das Gebet nach – und erlebte, wie die große Last der vergangenen Jahre von mir abfiel. Die Schuld, die Dunkelheit – alles weg! Ich wusste sofort: Es ist Jesus, der die Menschen frei macht. Es ist Jesus, der uns Frieden gibt, der unser Leben hell macht – und es ist nicht der Islam!
 
Freiheit und Veränderung
Ich war wirklich frei. Die Gedanken an Reichtum und an Frauen, die mich immer beschäftigt hatten, verschwanden. Nie hatte ich mir eine Beziehung zu einer deutschen Frau vorstellen können. Die waren ja so unmoralisch! Aber nun erkannte ich, wie unmoralisch ich selbst war. Heute habe ich eine deutsche Frau und drei Kinder und bin glücklich. Als Christ verstehe ich, dass Gott die Frauen genauso liebt wie die Männer und erkenne ihre Unterdrückung im Islam.
Ich wurde auch frei von Alkohol, Drogen und Zigaretten. Gott kannte meine Defizite und füllte die Leere in mir aus. Ich brauchte das alles nicht mehr! Diese befreiende Botschaft will ich allen Menschen sagen, die mir begegnen!
1998 besuchte ich meine Familie zu Hause. Früher schämten sie sich, weil ich kein guter Moslem war. Nun schämten sie sich, weil ich Christ bin. Sie brachten mich zu Geistlichen in die Moschee, damit ich wieder Moslem würde. Und dort in der Moschee hatte ich Gelegenheit, ihnen von der Liebe Jesu und den Plänen Gottes mit uns Menschen zu erzählen!
Ich bin auch als Christ noch kein Experte, aber ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe es selbst erlebt. Ich kenne den Unterschied zwischen Islam und christlichem Glauben und weiß, dass viele „Islamexperten“ in Deutschland die Wahrheit über den Islam verschweigen.


[1] Offenbarung, Kapitel 22, 13


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