Der Erfahrungsbericht zeigt, dass Kreativität und Verlässlichkeit eines Unternehmens im internationalen Wettbewerb entscheidend sein können.
Als ich im Februar 2006 in Shanghai in einer großen Firma vor einem Gremium von 25 chinesischen Ingenieuren einen Vortrag über Anlagen für Wärmebehandlung hielt, wusste ich in meinem Herzen: Nun bist du ein anerkannter Fachmann und Lieferant auf deinem Spezialgebiet. Zuvor hatten sich immer wieder Fragen aufgedrängt wie
- Kann eine kleine Firma mit vier Personen die Anforderungen erfüllen, die eine weltweite Globalisierung darstellt?
- Ist diese Firma in der Lage das hohe internationale und fachliche Wissen aufzubringen?
- Überfordert diese weltweite Aufgabe nicht die Ressourcen, die Finanzkraft und die Zeit?
- Kann man mit den großen Mitbewerbern Schritt halten oder sogar gewinnen?
- Wie groß ist die Akzeptanz der weltweiten Kunden für eine kleine Firma?
Gebet und gute Planung
Großprojekte beginne ich immer mit zwei wesentlichen Maßnahmen:
1. Ich breite das ganze Projekt im Gebet vor Gott aus und frage um seinen Rat oder bitte um seine Hilfe und Weisheit.
2. Ich erstelle einen Projektplan mit der Produktbeschreibung, den technischen Vorteilen oder dem technischen Vorsprung, den Kosten für Planung und Produktion, den möglichen Kunden. Mit diesen Daten wird ein Kostengerüst für zu erwartende Einnahmen und Ausgaben erstellt, sowie die maximalen oder minimal zu erwarteten Gewinne abgeschätzt. Erst wenn planerisch alles abgedeckt ist, geht es an die Ausführung.
Eine einfache Waschmaschine
Um einen globalen Produktwerdegang zu beschreiben, möchte ich auf eins von vielen Beispielen zurückgreifen, das seinen Ursprung in dem vorher beschriebenen Vortrag in Shanghai hatte. Wenn die Firmen prächtig laufen und die Produkte sich gut verkaufen, ist es an der Zeit darüber nachzudenken, was danach kommt. Was kommt, wenn die so genannten „cash cows“ nur noch wenig Milch geben?
Natürlich habe ich in diese Situation Gott im Gebet mit einbezogen, denn Gott zeigt mir sehr oft die einfachen und machbaren Dinge. Dieses Mal zeigte er mir eine Waschmaschine für die Industrie, also ein für uns branchenfremdes Produkt. Nach kurzer Zeit war uns klar, die Waschmaschine muss so einfach sein, dass dieses Produkt den großen Mitbewerbern zu einfach ist. Genau diese Waschmaschine haben wir entwickelt und in einer hohen Qualität auch vielfach verkauft.
Wie war das möglich?
- Der Markt war offen für diese Art von Maschine.
- Die vorhandenen Anlagen waren nach 30-40 Jahren durchgerostet; Ersatzbeschaffungen waren notwendig.
- Die abzuwaschenden Medien konnten in dieser Waschmaschine ideal vom Wasser getrennt werden und das ohne chemische Zusätze.
- Wir haben Kunden gefunden, die diese Maschine für uns getestet haben und dann als Referenz zur Verfügung standen.
- Die von uns ausgewählten Produktionspartner haben die Maschine preiswert in hoher rostbeständiger Qualität herstellen können.
Ein Produkt setzt sich durch
Inzwischen ist diese Waschmaschine ein Standardprodukt für die Großindustrie und für den Mittelstand. Anlagen wurden geliefert in Deutschland und China. Projekte laufen mit Brasilien, Mexiko, Frankreich, Slowakei. Im Rahmen von Joint-Venture-Partnern für Fernost haben wir Kontakte mit Vietnam, um von dort z.B. China preiswert beliefern zu können, weil es auf Dauer nicht möglich ist, die deutschen Preise am chinesischen Markt durchzusetzen. Im Rahmen eines anderen Produktes beziehen wir unsere Zukaufsteile aus Südkorea, Türkei, Tschechien und China.
Biblische Zusagen
Die Frage, ob ein Kleinunternehmen global erfolgreich sein kann, können wir uneingeschränkt mit Ja beantworten. Alles, was man für einen globalen Markt braucht und dafür in der eigenen Firma keine Ressourcen hat, kann man heute in Deutschland problemlos zukaufen. Das geht von Zollbestimmungen / Zollabfertigung??, über Erstellen von Angeboten und Verträgen in einer Fremdsprache bis zu Kontakten zu den jeweiligen Regierungsstellen eines Landes, die für Auftragsvergabe oder Rechnungsbegleichung zuständig sind. Die wesentlichen Voraussetzungen für den globalen Erfolg unserer Firma sind in den folgenden Verhaltensweisen zu finden:
1. Das Verhältnis zum himmlischen Vater muss stimmen.
Das heißt Vertrauen in die Zusagen und Hilfen des allmächtigen Gottes für mich als Geschäftsmann. In der Firmenpolitik hat Gott die dominierende Rolle. Gott sagt nicht umsonst in der Bibel im Kapitel Josua 1, 8-9:
Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, damit du alle Dinge machst, die darin geschrieben stehen. Dann wird dir alles gelingen, was du tust, und du wirst weise handeln können. Lasse dich nicht erschüttern und fürchte dich nicht; denn dein Gott ist mit dir, in allem was du tun wirst.
und Psalm 18, 29-30 zeigt uns:
Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. Gottes Wege sind vollkommen. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.
2. Eine Firma muss die von Gott gegebenen Ressourcen auch nutzen.
Das heißt die zur Verfügung gestellten Fähigkeiten und Möglichkeiten wie Visionen, Ideen, Intelligenz, technisches Wissen, Arbeitszeit, persönliche Kontakte, Integrität, Fleiß, Mut, Risikobereitschaft, Kontaktfreudigkeit sind auch einzusetzen. Nicht umsonst heißt es „ohne Fleiß kein Preis“ und dazu noch eine letzte Verheißung von Gott in Psalm 1,1-3:
Wer Lust hat zu den Geboten Gottes und redet davon Tag und Nacht, der ist wie ein Baum, der am Flussufer gepflanzt ist, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht und alles was er macht, das gerät wohl.
Fazit
Dies sind handfeste, über Jahrhunderte tausendfach getestete Zusagen Gottes und ich verlasse mich beim Führen meiner Firmen absolut auf diese Zusagen und handle danach. Ohne Gottes Hilfe wäre der Erfolg meiner Firmen nicht möglich. Wer diesen Artikel liest und sagt, das ist mir zu einfach, dem kann ich nur entgegnen:
Es ist so einfach. Probieren sie es aus. Gott wartet regelrecht darauf, dass Sie ihn als Ihren Herrn annehmen und alle Aktivitäten in seine Hände legen. Er sagt nicht umsonst: Prüft mich. Haben sie das schon ausprobiert? Versäumen sie nicht ihre Chance. Gott hält sein Wort. Ich habe das immer wieder erlebt und könnte es noch mit vielen Beispielen belegen.
Weltmacht China
Zum Schluss noch einige Gedanken zur Wirtschaftsmacht China. Ich beschäftige mich intensiv mit diesem riesigen, faszinierenden Land seit meinem ersten Besuch im Januar 2006.
China als Wirtschaftsmacht verzeichnet einen rasanten Aufstieg, und dieser Boom ist noch lange nicht zu Ende. Immer mehr Firmen investieren dort, um am Erfolg zu partizipieren. Die Menschen gerade in den großen Industriezentren erleben einen Anstieg ihres Lebensstandards, von dem sie vor ein paar Jahren nur träumen konnten. Die Ausbildung der Arbeitskräfte ist exzellent und Chinesen streben nach guter Ausbildung. Ein guter Job ist nur mit guter Ausbildung und dem Beherrschen von einer oder zwei Fremdsprachen zu bekommen. Jede gute Sekretärin oder jeder gute Ingenieur in einer Firma mit deutscher Beteiligung spricht neben seiner Muttersprache englisch und deutsch. Das gilt ebenso für japanische, französische oder andere Firmen. Dafür hat sich der Lohn in den Ballungszentren in drei Jahren von 80 € auf 450 € proMonat erhöht. Die anderen Gebiete oder auch Vietnam liegen noch bei 80 €.
Zweiklassengesellschaft
Der Zuzug in die Ballungszentren ist von der Regierung gestoppt, d.h. es entsteht eine Zweiklassengesellschaft, und das in einem kommunistischen Land. Die Regierung genehmigt alles, was Geld einbringt. Dafür werden auch kommunistische Grundideen aufgegeben. Die Auswirkungen auf die westliche Wirtschaft sind nicht zu übersehen. Auf der einen Seite fahren Firmen, die in China riesige Summen investiert haben, hohe Gewinne ein, auf der anderen Seite fehlen diese Investitionen in Europa. Die Zukunft wird uns zeigen ob diese wirtschaftliche Expansion langfristig Erfolg hat.
Europas Stärken
Wenn Europa seine Hausaufgaben wie Umweltpolitik, Schulpolitik, Wirtschaftspolitik und innovative Ingenieurwissenschaften erledigt und sich seiner Stärken bewusst wird, dann sieht es meiner Meinung nach um die Zukunft Europas wesentlich besser aus als für China oder Fernost. Die dort rasant ansteigenden Löhne, die Erwartungen von einer Milliarde Menschen am Erfolg teilzuhaben und vor allem eine total zerstörte Umwelt veranlassen mich, eine katastrophale, negative Entwicklung zu prognostizieren. Die hohen Personalkosten und die ernormen Kosten für die Umwelt werden den heutigen Vorzug der preiswerten Produktionskosten mittelfristig auffressen. Wenn nicht schnell umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden, werden das Meer, die Flüsse und die Seen in China und Vietnam umkippen. Schon heute sind viele Flüsse, Seen und Meeresbuchten Kloaken. Das Trinkwasser wird so knapp werden, dass es teuer importiert werden muss, und das für ein Milliardenvolk. Ich bin sicher, wenn Deutschland und Europa sich auf seine christlichen Werte besinnen, wird das christliche Abendland mit Gottes Hilfe langfristig den wirtschaftlichen Sieg erringen.