Drei Fragen an Harald Eckert, München

Israel, Gottes Volk

Israel ist und bleibt das Volk, das Gott sich erwählte. Darum ist die Haltung gegenüber Israel für jeden Einzelnen und ganze Völker entscheidend.



Harald Eckert, geb.1960, verheiratet, 4 Söhne. Dipl.-Betriebswirt, Theologiestudium an der Akademie für Leiterschaft in Ditzingen. Seit Oktober 2005 1.Vors. von "Christen an der Seite Israels", dem deutschen Zweig der internat. Bewegung "Christians for Israel International". Schulungs- und Lehrtätigkeit mit dem Schwerpunkt Gebet und Fürbitte. Herausgeber der Zeitschrift "Israel Heute - Israel aktuell", die unentgeltlich deutschlandweit verschickt wird. Mitglied der Europäischen Koalition für Israel, ECI, die den Europaparlamentariern grundlegende Informationen über Israel zur Verfügung stellt.
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VOICE: Warum hat Israel, dieses kleine Land, eine so große Bedeutung in der Welt?
 
Harald Eckert: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die Bibel sagt uns, dass das jüdische Volk Gottes auserwähltes Volk ist und Gott sich durch dieses Volk den Menschen in aller Welt zu erkennen geben möchte. Um das zu bekräftigen, hat Gott mit Abraham, Isaak und Jakob einen unauflöslichen Bund geschlossen. Das bestätigt auch der Apostel Paulus im Römerbrief, Kapitel 11, 25 ff. Durch Israel hat die Welt die Zehn Gebote erhalten, die Psalmen, die fünf Bücher Moses, die Propheten, ja die ganze Bibel, wie wir sie kennen. Jesus, die Apostel und die ersten Menschen, die an Jesus glaubten, waren Juden. Das Christentum erwuchs aus dem Judentum oder biblisch gesprochen: Wir nichtjüdische Christen sind in den jüdischen Ölbaum "eingepfropft" worden (Römerbrief, Kap. 11,17). Gott hat sich auf vielfältige und kraftvolle Weise der ganzen Welt durch das jüdische Volk gezeigt.
Doch auch in anderer Hinsicht hat Israel eine große Bedeutung für die Menschheit erlangt: Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße hat das jüdische Volk bei Weitem die meisten Nobelpreis­träger hervorgebracht. Aus ihm gingen zahlreiche Künstler hervor, Wissenschaftler, Finanzfachleute, Pioniere und Fachleute von Weltruf in fast allen Bereichen der modernen Gesellschaft. Kein Volk hat so viele positive Beiträge für unsere Zivilisation hervorgebracht und kein Volk hat im Verlauf seiner Geschichte so viel gelitten wie die Juden. Auch die Tatsache, dass das jüdische Volk nach fast zweitausend Jahren Vertreibung und Diaspora wieder in sein ursprüngliches Land zurückgekehrt ist, das Land fruchtbar gemacht hat, hunderte zerstörte Orte wieder aufgebaut hat, die hebräische Sprache wiederbelebt und das Land in jeder Hinsicht zum Blühen gebracht hat – das ist ein Ereignis, das in der Menschheitsgeschichte ohne Parallele ist.
  
VOICE: Gibt es erkennbare Anzeichen in der Geschichte oder der Politik, dass die Haltung gegenüber Israel konkrete Konsequenzen hat?
 
Harald Eckert: Die Bibel gibt den Völkern dieser Welt einen sehr klaren Maßstab an die Hand: Das Volk, das Israel segnet, wird von Gott gesegnet; das Volk das Israel flucht, muss mit Gottes Gericht rechnen. Wir finden in der Bibel einige Beispiele aus der alttestamentlichen Zeit, wo sich dieser Grundsatz konkret bestätigt hat. Gilt dieses biblische Prinzip auch heute noch? Ich meine schon. Ich glaube zum Beispiel, dass ein Faktor für den Zusammenbruch des Britischen Commonwealth darin lag, dass Großbritannien als Mandatsmacht zwischen 1917 und 1948 der Rückkehr der Juden und der Wiederherstellung eines jüdischen Staates über die Jahre zunehmend feindselig gegenüber stand. Auch das Ausmaß der Not und Zerstörung Deutschlands gegen Ende des zweiten Weltkriegs steht im Zusammenhang mit dem Leid, das wir Deutsche dem jüdischen Volk im Holocaust angetan haben. Allerdings staune ich hier über die Gnade Gottes, wie er uns gewissermaßen eine neue - vielleicht letzte? - Chance gibt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Die Bibel spricht davon, dass sich in Zukunft Völker entscheiden müssen, ob sie sich an einem letzten kriegerischen Aufmarsch gegen Israel beteiligen werden oder nicht. Ich spiele hier an auf das biblische "Tal der Entscheidung" von Joel, Kapitel 4 oder Sacharja, Kapitel 12. Ich bete und arbeite mit Intensität dafür, dass sich Deutschland auf dem Weg in dieses "Tal der Entscheidung" segensvoll gegenüber Israel und dem jüdischen Volk verhält. Eine Voraussetzung dafür ist meines Erachtens, dass wir als Christen in dieser Hinsicht eine Vorbild- und Vorreiterrolle übernehmen.
 
VOICE: Kann ein einzelner Mensch überhaupt etwas tun, um Israel zu segnen?
 
Harald Eckert: Ich respektiere jedes aufrichtige Bemühen um einen gerechten Frieden im Nahen Osten. Selbst wenn es absehbar ist, dass der Friede nur zeit- und phasenweise möglich ist, ist schon dieses Ziel aller Anstrengung wert. Ich ermutige deshalb zum Gebet für alle Politiker und Menschen, die sich in dieser Weise engagieren.
Als Christen sollten wir uns der Tatsache bewusst sein, dass es immer noch Menschen und Kräfte in der Welt gibt, die den jüdischen Staat, ja sogar das weltweite Judentum auslöschen möchten. Sie sind weltweit heute eine vergleichbare Bedrohung für das jüdische Volk, wie die Nazis in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts für das europäische Judentum. Aus diesem Grund halte ich es für Christen und besonders für uns Deutsche für außerordentlich wichtig, die gemeinsamen geistlichen und geistigen Wurzeln und Werte sehr ernst zu nehmen und auch öffentlich für Israel einzutreten. Das spricht für mich in keiner Weise dagegen, auch arabischen Menschen in Not auf humanitärer Basis zu helfen. Wir als "Christen an der Seite Israels" tun beides. Die Bibel ermutigt uns, für den Frieden Jerusalems und für die der Erfüllung von Gottes guten Gedanken und Verheißungen zu beten.
Sehr sinnvoll ist auch jede Form zwischenmenschlicher Begegnungen, angefangen beim Schüler- und Studentenaustausch, sportlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kontakten, bis hin - und das ist vielleicht das Wichtigste - zum Besuch Israels, um persönliche Beziehungen zu pflegen und Freundschaften aufzubauen.
 
VOICE: Herzlichen Dank.


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