Angelika Amend, Rickenbach

Alles, was ich will, ist - alles!

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens geriet die aktive Sportlehrerin mit Esoterik und Reiki total in die Sackgasse.



Angelika Amend, geb. 1954, verheiratet, zwei Töchter, Sport- und Gymnastiklehrerin. Seit 1999 selbstständig mit dem Zentrum für Gesundheitssport. Nach zerstörenden Erfahrungen mit der Esoterik ist es ihr großes Anliegen, dass Menschen mit okkulten Bindungen zu Jesus finden und heil werden. angelika.amend@gmx.de
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 Ich will alles! Schon als Kind nervte ich mit dieser Einstellung meine Eltern. Ich wollte immer alles haben, und das am liebsten sofort. Ich wuchs in einer katholischen Familie auf mit zwei älteren Brüdern. Meine Eltern hatten einen Hotel- und Gaststättenbetrieb im Hochschwarzwald. Ich beschäftigte mich viel mit Märchen und Sagen, in denen Zwerge, Elfen, Gnome und auch der Teufel vorkamen. So bekam ich Zugang zur geistigen Welt, was mir erst viel später bewusst wurde. Zuhause wurde viel gebetet, vor allem meine Mutter hatte eine starke Beziehung zu Gott. Für diese Prägung bin ich heute sehr dankbar.

 
Ein strafender Gott
Ab der Grundschule veränderte sich mein Gottesbild durch meinen Religionslehrer. Er verlangte, dass wir Abschnitte aus der Bibel auswendig konnten und den Inhalt der Predigt vom Sonntag wussten. Gelang uns das nicht, gab es Stockschläge. Ich lernte einen strafenden Gott kennen. Die Lehre der katholischen Kirche empfand ich zunehmend als lieblos. Im Laufe der Jahre machte ich eine klare Trennung zwischen Gott und der Kirche, die ich allmählich ablehnte.
 
Auf der Suche
Ich suchte den Sinn meines Lebens und kam dabei mit esoterischen Themen in Berührung .Durch meinen Beruf als Sport- und Gymnastiklehrerin wurde ich auch häufig mit körperlichen und seelischen Problemen von Menschen konfrontiert. Die Frage nach der Antwort auf dieses Leid führte mich zu esoterischen Praktiken. Da diese immer mehr in den Gesundheitsbereich und in die Prävention hineindrängen, geschah dieser Prozess schleichend, denn die Unterscheidung ist sehr schwierig. 1999 eröffnete ich ein Zentrum für Gesundheitssport. Durch eine Studienkollegin, die bei mir arbeitete, begann ich auch esoterische Kurse anzubieten. Gleichzeitig setzte ich meine Reiki-Ausbildung fort.
 
In der Sackgasse
In kürzester Zeit leitete ich meine eigene Reiki-Gruppe und bot viele andere Kurse und Seminare aus der Esoterik an. Mein Studio hatte großen Zulauf. Immer neue Referenten boten sich an, bei mir zu arbeiten. Ich selbst lehrte Esoterik und bot vielerlei Kurse und Seminare dazu an. Parallel zu meinem beruflichen Erfolg scheiterte mein Privatleben. Meine Ehe drohte zu zerbrechen. Meine beiden Töchter (damals 12 und 10) rebellierten immer stärker, waren häufig krank und hatten Schulprobleme. Ich hatte schlimme Gelenk- und Rückenschmerzen und wurde immer unzufriedener und selbstsüchtiger. Die Sinnsuche hatte mich in eine Sackgasse geführt.
 
Ein entscheidender Traum
Im Sommer 2002 geschahen Dinge, die mein Leben radikal veränderten. Durch meine esoterische Tätigkeit entwickelte ich ein immer feineres Gespür für die spirituelle Welt. Ich hatte Träume, Visionen, konnte Stimmen hören. Ein gutes Medium, wie man in Esoterikkreisen sagt. In diesem Sommer hatte ich einen Traum, den ich mir von einer Astrologin deuten ließ. Darin kam ein Mann vor, der mich von einem Abgrund wegzog, in den ich abzustürzen drohte. Die Astrologin deutete mir diesen Mann als meinen Retter, meinen Heiler. Die Person aus dem Traum war ein guter Bekannter von mir, der selbst tief in der Esoterik steckte. Verschiedene weitere Erlebnisse warfen mich dann total aus der Bahn. Eines Tages rief dieser Bekannte an und sagte mir, dass sich in seinem Leben eine große Veränderung anbahne. Er riet mir, mit Reiki aufzuhören, weil es okkult sei. Das konnte ich überhaupt nicht akzeptieren, da ich zutiefst davon überzeugt war, dass ich mit göttlicher Energie arbeitete und nur mit guten Geistern in Kontakt stand. Immer wieder hatten wir Diskussionen darüber. Ich war total verunsichert und auch wütend auf diesen Mann. Gleichzeitig ging es mir immer schlechter.
 
Am Abgrund gerettet
Eines Tages am Ende des Sommers 2002 stand ich wirklich vor einem geistigen Abgrund. Verzweifelt rief ich meinen „Retter“ an. Er gab mir zu verstehen, dass er mir nicht mehr helfen könne und gab mir die Telefonnummer eines evangelischen Seelsorgers, den ich dann auch nach einiger Überwindung anrief. Anfang Oktober saß ich an einem Montagmorgen beklommen in seiner Wohnung. Ich hatte keine Ahnung, was mich hier erwartete. Aber was hatte ich denn noch zu verlieren? Meine Ehe war kaputt, die ganze Familie nur noch eine Belastung, mein Körper war voller Schmerzen und ich fühlte, dass ich auch seelisch tief verwundet war. Dieser Mann sagte mir direkt ins Gesicht, dass meine Reikipraktiken okkult seien und von Gott verabscheut würden. Unmissverständlich eröffnete er mir, dass ich geradewegs auf dem Weg in die Hölle sei, wenn ich damit nicht aufhörte. Obwohl ich schon lange nicht mehr in der Bibel gelesen hatte, fiel mir in diesem Moment eine Bibelstelle ein[1]. Er fuhr fort, dass es nur einen einzigen Weg gäbe, um von alledem frei zu werden: Jesus Christus, der für uns am Kreuz starb. In diesem Moment lief vor meinem inneren Auge ein Film ab. Ich sah genau die Kreuzung, an der ich stand. Innerhalb weniger Augenblicke entschloss ich mich, den Weg mit Jesus zu wählen. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete und was mich danach erwartete. Der Seelsorger betete für mich und ich erfuhr die erste Heilung und Befreiung.
 
Die Entscheidung zieht Kreise
Mein Weg mit Jesus begann zwar, jedoch wusste ich überhaupt nicht, wie es weitergehen sollte. In den folgenden Wochen nahm ich häufig Seelsorge in Anspruch, besuchte Hauskreise und Gottesdienste. Nach und nach füllte Gott die Leere in mir mit seiner Liebe, seinem Frieden und brachte seine Ordnung in mein Leben. Am 2.2.2003 ließ ich mich taufen, zusammen mit meinen beiden Töchtern, die mittlerweile auch zu Jesus gefunden hatten. Und Gott überzeugte auch meinen Mann. Die Taufe von uns dreien berührte ihn so sehr, dass er am gleichen Abend sein Leben ebenfalls Jesus übergab. Gott hatte meine ganze Familie mächtig berührt und dieses große Wunder getan.
 
Geheilte Beziehungen
Nach einer Aussprache und gemeinsamem Gebet mit meinem Mann heilte Gott in Sekunden unsere Ehe und unsere Familie. Meine gesundheitlichen Probleme verschwanden nach und nach. Seit meiner Umkehr sind nun 4½ Jahre vergangen. Rückblickend kann ich dankbar die Spuren Gottes in meinem Leben erkennen. Neben großen Veränderungen hat Gott uns durch viele kleine Begebenheiten erfreut und mein Leben entscheidend verändert. Wir arbeiten aktiv in unserer Gemeinde mit als Hauskreisleiter, durch Gottesdienstgestaltung, im Lobpreisteam und der Leitung einer Lobpreistanzgruppe für Kinder. Gerne erzähle ich von Gottes Güte und bin ihm von Herzen dankbar.
 
Wirklich alles!
Meine Suche ist zu Ende – ich habe gefunden, wonach ich mich schon als Kind sehnte: Alles – und das ist Jesus Christus! Die Suche in der Esoterik führt in die Isolation und endet am Abgrund, der Weg mit Jesus jedoch führt zur Wahrheit und zum Leben. Ich kann nur jedem raten, sich nicht irreführen zu lassen und sich möglichst schnell für Jesus zu entscheiden.
 
 
Teuflischer Besuch
Ich war etwa sechs Jahre alt und lag im Kinderbett im Schlafzimmer meiner Eltern. Plötzlich ging die Zimmertür auf und eine Gestalt kam herein. Ich kannte sie. Sie kam in den Märchen vor, die ich oft von meiner Mutter vorgelesen bekam. Es war der Teufel in Gestalt eines Ziegenbocks, aufrecht gehend mit einem Pferdefuß. Ich schrie, aber ich wusste, dass mich niemand hören würde, denn meine Eltern arbeiteten vorne in der Gaststätte. Die Gestalt kam immer näher, ich zog verzweifelt meine Bettdecke über den Kopf … was dann geschehen ist, weiß ich nicht mehr.
Dieses Erlebnis begleitete mich mein ganzes Leben. Ich konnte kaum mit jemanden darüber sprechen. Erst nach meiner Entscheidung für Jesus konnte ich mit Christen darüber reden. Sie beteten für mich und ich erlebte völlige Befreiung. Ich bin es los, Jesus hat mich frei gemacht!
                                                                                                          Angelika Amend


[1] Matthäusevangelium, Kap. 12, 43-45 über die Rückkehr unreiner Geister.


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