„Nun muss es wieder aufwärts gehen“, war die Meinung des Autors, aber es kam immer noch schlimmer. Dass auch darin ein Segen lag, war erst im Rückblick zu erkennen.
Vor rund acht Jahren betete ich immer wieder ernsthaft einen Liedtext: "Herr Jesus läutere mein Herz und reinige mich mit Feuer. Heiligkeit ist mein Verlangen". Ich betete, dass Jesus mich verändern möge, um ihm immer ähnlicher zu werden. Dieses Gebet hat Gott ernst genommen.
Plötzlich war alles anders
Damals war ich sehr erfolgreich, verdiente sehr viel Geld, hatte viele Mitarbeiter und habe ein großes Haus gebaut. Plötzlich, nach diesem Gebet, war alles wie verschlossen, das Geld lief durch die Finger. Das Geschäft brach komplett ein, alles Guthaben, alle Ersparnisse waren aufgebraucht und ich musste anfangen, auf Kreditbasis zu arbeiten. In dieser Situation erhielt ich eine Botschaft von einer prophetisch begabten Frau: "Das Feuer Gottes brennt in deinem Leben. Danke ihm dafür und vertraue darauf, dass, wenn du es dankbar zulässt, Gott in deinem Leben Gold, Silber und Edelsteine hervortreten lässt und alles, was dein Leben arm macht, wird er verbrennen. Willst du das? Dann halte geduldig still."
Erfolg ist nicht alles
Stimmt, dachte ich, habe ich doch Gott gebeten, dass er mich verändert. Deswegen hat er mir alles weggenommen. Denn auch als bekennender Christ hatte ich mich wieder an den Erfolg gewöhnt, trug noch immer diese Sucht nach Anerkennung in meinem Herzen und versuchte damit, das Loch in meiner Seele, das Defizit an Vaterliebe, auszugleichen. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sehr mein Herz wieder an Reichtum gebunden war, habe meine Frau kaum gesehen und meine Gesundheit vernachlässigt. "Vater ich bitte dich, dass du dieses Loch in meiner Seele, dieses Defizit an Liebe, die mir im Elternhaus fehlte, mit deiner Vaterliebe ausfüllst und alle die Verletzungen heilst."
Dann hat Gott mir die Sucht nach Anerkennung weggenommen, so dass ich ein glücklicher und zufriedener Mensch wurde. Heute weiß ich, dass ich in Gottes Augen wertvoll bin, egal, ob ich erfolgreich bin oder nicht.
Wohin soll das führen?
So dachte ich, dass es nun bestimmt wieder aufwärts geht, weil sich mein Herz verändert hat. Aber es wurde noch schlimmer. Ich musste meine Altersversorgung auflösen, um Löhne und die Büromiete zu bezahlen und musste auch noch die Versicherungsverträge für meine Frau und meine Kinder kündigen. Das Haus wurde mit weiteren Krediten belastet, viele, viele Kundengespräche platzten.
Gottes persönlicher Zuspruch
Ich schrie zum Herrn. Wieder erhielt ich eine prophetische Botschaft:
"In deinem Herzen sind in letzter Zeit öfter die Gedanken gewesen: 'Herr, es reicht jetzt doch. Du hast mich durchs Feuer gehen lassen und dein Werk an mir getan. Jetzt kannst du es wieder aufwärts gehen lassen.'
Gottes Antwort darauf: 'Meine Gedanken', spricht der Herr, 'sind andere und meine Zeit ist eine andere. Ich möchte, dass du lernst, völlig von mir abhängig zu sein. Ich lasse dich jeden Tag nur einen Schritt tun. Du kannst dich anstrengen, soviel zu willst, mit all deinen Kräften und über all deine Kräfte hinaus. Du wirst nicht eine Einheit Umsatz mehr schreiben, aber auch keine weniger, als ich es zulasse. Erkenne, dass du aus eigener Kraft nichts tun kannst. Du sagst zwar: Ich weiß es schon lange. Ist es aber so tief in dein Herz gerutscht, dass du absolutes Vertrauen hast? Wenn ich es zulasse, dass dein Umsatz wenig wird, kommt über dich ein Gefühl der Sorge und der Verzweiflung: Wie soll es weitergehen? Hast du mir dein Geschäft nicht übergeben? Es ist doch meine Sache. Es ist Absicht, dich am Minimum zu halten. Weiterhin weiß ich, dass Geld dir nichts bedeutet, aber tief im Innern, in deinem Herzen, steckt noch der Stolz: 'Was denken die anderen über mich?’ Es werden Zeiten kommen, in denen meine Kinder, die in guten Zeiten gelernt haben, mir absolut zu vertrauen, es leichter haben werden. Das ist die Zubereitung meiner Kinder für schwierige Zeiten. Ich habe dir einmal eine Zusage gemacht: Seinen Freunden gibt's der Herr im Schlaf. Hast du das vergessen? Ich will nicht, dass du die Hände in den Schoß legst, aber das Vertrauen ist noch nicht völlig. Ich bin dein Versorger. Du sorgst dich, du ärgerst dich, du klagst. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, aber schau doch in mein Vaterherz. Beschäftige dich mit meinem Herzen.' "
Es kommt noch schlimmer
Ich war begeistert von dieser Botschaft. Die Eingangsworte hatte ich genau so zu Gott gebetet. Es bestätigte sich, dass ich im Plan Gottes bin. Jedenfalls dachte ich, es gehe jetzt bestimmt bald wieder besser, doch es wurde noch schlimmer! Die Bank löste nichts mehr ein, der Geldautomat gab nichts mehr heraus, Rechnungen konnten nicht mehr bezahlt werden. In dieser Situation sind Menschen auf mich zugekommen und haben mir im letzten Moment immer das gegeben, was ich gerade gebraucht habe. Früher war ich stolz darauf, anderen zu helfen. Nun musste ich lernen, von anderen etwas anzunehmen, auf Preise zu achten und mich einzufühlen in Menschen, die in finanziellen Problemen stecken.
Gott greift ein
Zum Beispiel konnte ich mir nicht einmal mehr eine Thüringer Bratwurst leisten, die ich sonst so gern an einem bestimmten Stand kaufte. So betete ich, dass der Herr mich mit dem Geld versorge, das ich brauche. Am nächsten Morgen sagte bei einem Treffen ein Geschäftsmann, er habe den Eindruck gehabt, er solle mir den größten Geldschein überreichen, den er in der Tasche hatte. Wie sich herausstellte, hatte er diesen Eindruck genau zu dem Zeitpunkt meines Gebets.
Ein andermal, unterwegs im Auto, sagte ich zu meiner Frau, dass der Tank nur noch zu einem Drittel gefüllt sei und ich nicht wisse, wie ich die zu einem weiter entfernten Termin fahren solle. Das Geld zum Tanken fehle. In dem Moment kam uns ein Mann entgegen, er wendete, fuhr hinter mir her und fragte mich nach dem Anhalten vor meinem Büro: "Wie viel Diesel hast du noch im Tank? Fahr hinter mir her. Ich möchte, dass du dein Auto voll tankst auf meine Karte."
Neue Geborgenheit
Früher hatte ich auch Angst vor dem Sterben, Angst vor der Zukunft. Jetzt weiß ich mich in Gottes Hand. Es geschieht nichts, was Gott nicht zulässt, und er ist die Liebe.
Ich sollte, um einen Nachlass zu regeln, zu einem Mann gehen, der seit einem halben Jahr schwer krank war und im Sterben lag,. Der Mann, umgeben von einer Schar von Verwandten, sah mich angsterfüllt an, unterschrieb das Dokument. Dieser angsterfüllte Blick veranlasste mich, Gott um eine Chance zu bitten, allein mit dem Mann zu sprechen. An meinem Arbeitsplatz stellte ich fest, dass ich vergessen hatte, einen Durchschlag der Papiere zu überreichen und fuhr am nächsten Tag nochmals hin. Die Frau sagte mir: "Mein Mann hat den ganzen Abend nach ihnen gefragt und gesagt, dass Sie nochmals kommen sollen." Von dem Durchschlag hatte er nichts gesagt. Ich trug dem Kranken einen Spruch vor, der ihm gefiel:
"Hast du vor der Zukunft Angst, vor des Todes Not,
wenn du nichts mehr ändern kannst, wenn nur handelt Gott.
Denk' doch dran, dass Jesus kam. Er herrscht heut' und morgen.
O, vertrau' dich ihm doch an, dann bist du geborgen."
Wer Jesus kennt, der hat das Leben!
Ich erklärte ihm, dass Jesus Christus sagt: "Niemand kommt zum Vater, außer durch mich. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Der Mann vertraute sein Leben Jesus Christus an, bat um Sündenvergebung, dann strahlte er voll Freude und Frieden. Jegliche Angst war wie weggeblasen. Er starb am nächsten Tag und ist im Frieden Gottes in die Ewigkeit gegangen. Ich freue mich ganz besonders darauf, diesen Mann wiederzusehen. Wissen Sie, warum ich ihn in der Ewigkeit wiedersehen werde? Weil ich auch im Gebet mein Leben Jesus Christus anvertraut und ihm meine Sünden bekannt habe. Die Bibel sagt, wer das tut, ist gerettet.