Franz und Ulli Kren, Leoben

Gerade noch!

Um ein Haar wären sie bei Eis und Schnee im Abgrund gelandet. Aber es kam rechtzeitig Hilfe.



Franz Kren, geb. 1954, verheiratet, 2 Kinder, ist Kalkulationsingenieur und arbeitet jetzt als Medienkonsulent und Berater. Er ist der Präsident der FGBMFI in Österreich und wird dabei tatkräftig unterstützt von seiner Frau Ulli, geb. 1958, Modedesignerin, jetzt Bibelschullehrerin und Referentin.
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An einen kalten regnerischen Novembertag waren wir in bei einer Hochzeit in Bärnbach, einer ca. 60 km entfernte Kleinstadt, bekannt durch das Sommerquartier der Lipizzanerpferde. Spät abends gegen 23.00 Uhr verlassen wir die Feier, um uns auf den Heimweg zu machen. Der Regen ist in Schneeregen übergegangen.
 
Nach einem kurzen Gebet, beginnen wir zuversichtlich und in guter Stimmung unsere Fahrt über die Gaberlpass-Straße. Diese entlang der alten Römerstraße gebaute Bergstraße ist sehr steil, kurvenreich und nur auf der Anstiegseite, von Bärnbach kommend, gut ausgebaut.
 
Erste Schwierigkeiten
Wir kommen gut voran, es schneit ganz leicht und die Fahrbahn wird zusehends weißer. Still beginne ich zu beten, unsere Söhne schlafen auf der Rückbank und Franz fährt konzentriert und vorsichtig. Immer öfter merke ich, dass das Auto rutscht. „Nur noch vier Kehren und wir haben die Passhöhe geschafft, dann haben wir das Ärgste überstanden“, sagt Franz.  
 
Die vorletzte Kehre, wir schlittern um die Kurve, ich fühle wie meine Hände nass werden und ich habe Mühe ruhig zu bleiben, leise murmelnd verstärkt sich mein Gebet. Der letzte lange Anstieg, die Fahrbahn ist glatt und wir kommen nur mühsam weiter und endlich ist die Passhöhe erreicht. Erleichtert atmen wir beide tief durch und danken Gott, dass wir es geschafft haben.
 
Zu früh gefreut?
Wir bemerken dass uns ein kalter Wind entgegenweht und die Außentemperatur sinkt rasch, hat bereits minus zehn Grad erreicht. Es schneit noch immer, die Fahrbahn ist glatt und mit einem feinem Schneefilm bedeckt. Alles ist finster – kein Mensch zu sehen, es ist bereits Mitternacht. So rollt unser Auto ganz langsam und vorsichtig die ersten Kilometer bergab. Bereits in der zweiten Kurve offenbart sich die Fehleinschätzung, dass wir das Ärgste bereits hinter uns hätten. Franz lässt das Auto in eine Ausweiche rutschen und will nun Ketten auflegen. Mit eleganten Lederschuhen, im Anzug bei inzwischen  klirrenden minus dreizehn Grad in völliger Finsternis schafft er es nicht und steigt wieder ein. „Wir werden ganz langsam im 1. Gang weiterfahren“ versucht er mich zu beruhigen. Wieder suche ich im Gebet Schutz und Hilfe. Teils fahrend, teils rutschend geht’s Kilometer für Kilometer weiter. Franz bietet all seine Erfahrung und sein Können auf, um den Voyager auf der Straße zu halten. Noch einmal bleibt er an einer Kehre stehen und versucht die Ketten aufzulegen, aber wiederum scheitert er an Kälte, Eis und Dunkelheit.
 
Ich schrie nur „Jesus!“
Es geht weiter, langsam, die ganze Straßenbreite brauchend geht’s bergab. Ich merke dass auch Franz betet, die Lichter in der Ferne zeigen uns, dass wir mehr als die Hälfte der Talfahrt schon geschafft haben, als unmittelbar vor uns das gefährlichste Straßenstück auftaucht, eine lange Gerade, zur Linken ein steil abfallender Abgrund, zur Rechten ebenfalls ein steil abfallendes Waldstück und dann eine enge Kehre. An dieser Stelle geschah vor einigen Jahren ein Busunglück mit vielen Toten. Gerade hier beginnt das Auto zu rutschen, wir werden schneller und schneller, die Kehre vor uns, die Erinnerung vor Augen und jetzt hat Franz die Kontrolle über unser Fahrzeug verloren!
 
Aus tiefster Verzweiflung schrei ich aus vollstem Herzen „Jesus“!
 
Im nächsten Augenblick, innerhalb von Sekunden, dreht sich das Auto um 90 Grad und bleibt zwischen zwei Begrenzungssteinen quer zur Fahrbahn mit beiden Vorderrädern über dem Abgrund stehen!
 
Jesus hatte alles unter Kontrolle
Totale Stille – tiefe Erleichterung und Dankbarkeit an Jesus unseren Retter. Unsere Söhne sind vom Schrei erwacht, Franz und unser älterer Sohn steigen aus. Inzwischen ist es 2.00 Uhr geworden, es schneit noch immer, es ist bitterkalt und wir stehen am Abgrund, als ich in der Ferne zwei Lichter entdecke und tatsächlich kommt ein Auto - - und fährt vorbei! Ich spüre Empörung in meinem Herzen: Herr wie kann das sein, jetzt sind wir seit drei Stunden unterwegs, haben niemanden getroffen und nun, wo wir doch so dringend Hilfe brauchen, fahren DIE vorbei?
 
Nach einiger Zeit nähern sich wieder Lichter, diesmal aus der anderen Richtung. Es ist ein junges Paar, das auf der spiegelglatten Straße nicht stehen bleiben konnte und daher zunächst vorbei gefahren war. Sie holten bei einem Bauern in der Nähe Hilfe und mit einem Traktor zogen sie uns – vom Abgrund weg –  wieder auf die Straße. Mit vereinten Kräften wurden die Ketten aufgelegt. Das junge Paar und der Bauer lehnten jede Form von Dank ab und meinten nur, auch sie wären eines Tages froh, wenn sie in der Not Hilfe bekämen. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung fuhren wir problemlos die letzten Kilometer bis nach Hause.
 
Psalm 50, 15 „ Rufe mich an in der Not“ wurde für uns in dieser Nacht Realität, die Kratzer auf der Ölwanne unseres Autos und die tiefe Dankbarkeit an unseren Retter Jesus Christus bleiben uns für immer in Erinnerung.


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