Erwin Döring, München

Jesus, das wirkliche Licht

 Es ist erstaunlich, was geschieht, wenn ein Lichtdesigner dem hellen Licht Gottes begegnet und Jesus persönlich kennenlernt.



Erwin Döring, geb. 1943, verheiratet, eine Tochter, ist selbstständiger Lichtdesigner, befasst sich mit Tageslicht und Kunstlicht im Innen- und Außenbereich. www.d-lightvision.de
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In jedem Menschen schlummert ein Talent, aber oft glaubt man nicht daran. Bei mir musste sehr viel passieren, bis ich meine Begabung erkannte. Ich lebte nicht auf der Sonnenseite des Lebens und meine Lebensprognose war äußerst ungünstig. Doch nun der Reihe nach:

 

Schlechte Startbedingungen

Geboren bin ich 1943 in Stettin. Mein Vater war Franzose, nach Deutschland deportiert zum Arbeitsdienst. Meine Mutter: eine 16-jährige Landarbeiterin. Ende 1944 dann die Flucht über Berlin in den Westen. 1945-1958 Unterbringung im Kinderheim, später der Volksschul­abschluss. Alles, was man in einer halbwegs intakten Familie mitbekommt, fehlte mir: Vertrauen, das Gefühl, geliebt zu sein, von emotionaler Intelligenz ganz zu schweigen. Ich wusste überhaupt nicht, was Liebe ist, kannte nur Zucht und Ordnung. Ich zeigte ein schlechtes Sozialverhalten, konnte keine Beziehungen aufbauen, es war mir auch völlig egal, was mit anderen passierte.

 

Berufsaussichten?

Keine! Ich kam in eine Fleischerlehre. Aufgrund meines „Talentes“ schnitt ich mir nach 1 ½ Jahren ins Bein und wäre fast an der Unfallstelle verblutet. Das Bein musste mit 16 Jahren abgenommen werden – Oberschenkelamputation. Ich lernte weiter, machte eine Werkzeugmacherlehre, dann Schumacherlehre, Gesellenprüfung. Mit dem Gesellenbrief war ich nun für mich selbst verantwortlich.

 

Endlich ein Abschluss!

Mein Meister sagte: „Erwin, du hast Talent zum Zeichnen!“ „Ja“, sagte ich, „ich würde auch gerne etwas machen, wo ich das nutzen kann.“ Er erzählte mir von der Schuh-Fachschule in Pirmasens, die Schuhtechniker und Schuhdesigner ausbildete. Ich arbeitete intensiv für die Aufnahme­prüfung und bestand sie! Die Abschlussprüfung als Schuhtechniker war in Rheinland-Pfalz auch die Berechtigung für die Fachhochschule. In den Semesterferien arbeitete ich, um das Studium zu finanzieren.

 

Nicht alles läuft glatt

Ich stieg bei einer Firma als Betriebsassistent ein und ging später als Betriebsleiter nach Lagos. Dort war ich für 160 Mitarbeiter verantwortlich, es gefiel mir gut. Dann die „Hiobsbotschaft“: Meine damalige Freundin war schwanger! Nach Deutschland zurückgekehrt heirateten wir, obwohl ich nicht sehr überzeugt davon war, aber ich dachte mir, wenn meine Eltern mich angenommen hätten, wäre mein Leben vielleicht anders verlaufen.

 

So kann es nicht weitergehen

Ich bekam eine Stelle in Frankfurt als Direktionsassistent beim zweitgrößten italienischen Schuhimporteur. Ich lernte eine Frau kennen und spürte zum ersten Mal so etwas wie Liebe. Als die Beziehung dann auseinander ging, war ich ein absoluter Selbstmordkandidat.  Es hätte auch geklappt, wenn nicht meine damalige Frau punktgenau ins Zimmer gekommen wäre. Immer öfter dachte ich: Es muss etwas anderes geben als das, was ich jetzt tue! 1983 lernte ich dann jemanden kennen, der mir etwas zeigte, was mit Licht zu tun hatte.

 

Das ist es!

Er zeigte mir, was man mit Licht alles machen kann. Ich verstand gar nichts, aber ich war fasziniert, wollte mehr darüber erfahren. Nach einem halben Jahr in einer Fabrik als Volontär wusste ich: Ja, das möchte ich als Quereinsteiger beruflich machen! Mit war aber auch klar, dass ich dafür mehr wissen musste. So ging ich auf die TU Berlin als Gaststudent. Ich wurde immer sicherer: Das ist es! Es hatte 25 Jahre gedauert, bis ich in dem Beruf war, der mir wirklich Freude machte, mit dem ich mich voll identifizieren konnte.

 

Endlich am Ziel?

1985 gründete ich zusammen mit zwei Partnern das Lichtforum in München, in Deutschland das dritte Büro, das sich mit dem Thema Licht als Gestaltungsmittel befasste. Vieles lief gut, ich hatte jedoch ein Problem mit Alkohol. Mehrmals wurde ich betrunken am Steuer erwischt und kam schließlich ins Gefängnis. Beim ersten Mal fand ich es noch „lustig“, sogar spannend. Da ich über die „Gefängniswährung“ Kaffee und Zigaretten verfügte, wurde mir sogar die Zelle sauber gemacht!

Kaum war ich draußen, wurde ich ohne Führerschein erwischt. Wieder Gefängnis. Nun war ich nicht mehr der King. Ich durfte nicht mehr arbeiten, 23 Stunden Zelle, 1 Stunde Ausgang.

Genau in dieser Zeit erinnerte ich mich daran, dass wir im Kinderheim gebetet haben. Obwohl es mir damals nicht wichtig war, fiel es mir jetzt plötzlich ein. Nun betete ich nach so langer Zeit. „Herr, wenn es dich gibt, dann holst du mich nicht hier raus, sondern veränderst mich.“

 

Ein neuer Anfang

1990 machte ich mich selbstständig. Inzwischen hatte ich Menschen kennen gelernt, die Gott kannten. Ich ging auch in einen Gebetskreis, war aber nicht so richtig integriert. Ich war auf der Suche, auch in der Esoterik. Dann lernte ich eine Nachbarin kennen, die gläubig war. Zusammen mit einer Freundin erzählte sie mir von Gott. Ich ließ sie erzählen, und das sollte dann auch genügen. Aber es kam anders.

Wir gingen zu einer Veranstaltung, wo Kim Kollins sprach. Als ich gehen wollte, lud meine Bekannte mich ein, mit nach vorne zu gehen. Kim Kollins, die eine prophetische Gabe hat,  sagte zu mir: „Ich hab gewusst, dass du heute Abend kommst!“ Dieser Abend veränderte alles. Kurze Zeit später gab ich mein Leben Jesus und merkte bald, dass vieles, was vorher schief lief, plötzlich in geordneten Bahnen lief. Ich staunte: Es gelingt mir ja alles! Heute weiß ich, womit es zusammenhing, aber damals glaubte ich es nicht.

 

Nicht alles klärt sich sofort

Da ich immer zu wenig Geld hatte, kam ich oft in Schwierigkeiten. Und als ich 1990 vom Lichtforum wegging, ging ich mit 300 000 DM Schulden. 1992 waren dann aus 300 000 Schulden schon 120 000 Plus geworden. Es lief einfach gut! Wenn wir Gott vertrauen, erleben wir wunderbare Sachen.

Ein ganz schlimmes Erlebnis kam aber 1995, als mein Sohn mit 25 Jahren an Drogen starb. Ich hatte mich 1987 scheiden lassen und mich festgelegt, nicht mehr zu heiraten. Wenn man sich so festlegt, ist das eine Bindung, die das Leben beeinträchtigt. Auch im Geschäft ging es mal besser, mal schlechter. Ich machte tolle Projekte, die gelangen, aber auch manches, was schief ging, wo ich einiges Geld in den Sand setzte.

 

Konkrete Gebete

1996 bat ich Jesus, dass er meine persönlichen Defizite ausgleichen möge, alles, was mir bis zu meinem siebten Lebensjahr vorenthalten wurde. Beziehungen zu Menschen wurden für mich ein ganz wichtiges Thema.

1997 betete ich für eine Frau. Ich hatte meine Festlegung nicht mehr zu heiraten widerrufen und mich durch Gebet befreien lassen. Ich schaute mich auch in der Gemeinde um. Dann sah ich eine Anzeige und schrieb hin. Wir trafen uns, lernten uns besser kennen und ein halbes Jahr später heirateten wir. Im April 1999 kam unsere Tochter zur Welt.

 

Jesus ist das wahre Licht

Mein Leben zeigt, was es bedeutet, nicht in einer Familie groß zu werden, keine Heimat zu haben, keine Berufswahl treffen zu dürfen, anderen Menschen ausgeliefert zu sein. So sehr sich die Schwestern im Kinderheim auch bemühten, es war einfach zu wenig Zeit für das einzelne Kind. Ich bin sicher, dass mein Leben nur durch Jesus seinen Sinn bekommen hat. Er hat mich angenommen, mir vergeben und Licht in mein Leben gebracht.

Die Firma heißt jetzt d-lightvision. Mein Beruf fasziniert mich immer mehr und das Beste ist, dass Jesus mit im Boot ist. Mit ihm erlebe ich immer wieder Erstaunliches, privat, aber auch im Geschäftsleben. Meine Entscheidung für ihn war die beste Entscheidung meines Lebens!



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