Roland Werner, Marburg

„Welchen Weg wählst du?“

Niemand wird automatisch Christ, auch Kinder christlicher Eltern müssen eine Entscheidung für Jesus treffen – bei so viel Engagement bleibt dann Gottes Segen nicht aus. 



Dr. Roland Werner, geb. 1957, verheiratet, studierte evang. Theologie, vergleichende Religionswissenschaften und Afrikanistik. Er ist mit seiner Frau Elke Leiter des Christus-Treffs in Marburg, Autor und Bibelübersetzer. 16 Jahre ehrenamtlicher Vorsitzender des Jugendfestivals „Christival“, seit April 2011 Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland. Foto: cvjm
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Dr. Roland Werner und seine Frau Elke sind mit dem ChristusTreff in Marburg präsent: Donnerstagabends mit einem Gottesdienst in der Luth. Pfarrkirche, in der Oberstadt im Haus Steinweg 12, am Ortenberg im früheren Kurhotel, dem jetzigen ChristHaus mit vielen Veranstaltungen und nun sogar mit Werbespots in den Marburger Kinos. Wie es dazu kam, beschreibt Roland Werner so:

 

 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, so als wäre es gestern gewesen. Und doch sind seit jenem Tag jetzt schon vierzig Jahre vergangen. Unglaublich, aber wahr. Viel Wasser ist inzwischen den Rhein hinunter geflossen, an dem die Stadt meiner Kindheit und Jugend liegt, Duisburg. Viel Wasser ist auch durch die Stadt geflossen, in der ich seit meinem Studium wohne, Marburg an der Lahn. Viel ist geschehen. In Duisburg und in Marburg habe ich beim Aufbau von geistlichen Gemeinschaften mitarbeiten können.

 

Begeisterung für Jesus …

Es war die Zeit der „Jesus People“ in den siebziger Jahren. Die Berichte über die Hippies, die zu Nachfolgern von Jesus geworden waren, faszinierten uns. So entstand unter uns Jugendlichen eine ganz eigenständige geistliche Bewegung. Mit wenigen Mitteln, nur mit Bibel, Gitarre und ein paar Bällen zum Spielen fingen wir an. Bald waren wir 60 und 100 Leute. Die meisten zwischen 16 und 18 Jahren alt. Ein einziger war über 20 Jahre. Die Kellerkirche, so hießen wir. Viele von damals sind noch heute mit Jesus unterwegs.

 

… und was daraus wurde

In Marburg ging es dann weiter. Aus einer Handvoll Studenten, die sich Anfang der achtziger Jahre trafen, wuchs der Christus-Treff. Heute sind in unseren Gottesdiensten wöchentlich um die 600 Menschen. Vierzig Hauskreise, drei Jugendkreise, Kinderclubs und vieles mehr prägen unsere Arbeit. Eine offene, missionarische Gemeinde in Berlin-Treptow ist daraus entstanden, und auch eine Lebensgemeinschaft mit Gästezentrum im Johanniter-Hospiz mitten in der Altstadt von Jerusalem. Aus kleinsten Anfängen hat Gott ein Netzwerk von Gemeinschaften und Zentren entstehen lassen, durch die unzählige Menschen mit ihm in Kontakt kommen können

 

Jesus meint mich persönlich

Doch wie fing es an? Für mich ganz persönlich an jenem Abend im Jahr 1970. Meine Eltern, die gläubige Christen waren, hatten meinen jüngeren Bruder und mich auf eine Sommer­freizeit nach Holland geschickt. Neben Spiel, Sport, Ausflügen und Baden im Meer gab es täglich Bibelarbeit. Für mich nichts Besonderes, schließlich kannte ich ja die bibli­schen Geschichten vom Kindergottesdienst und aus der Kinderbibel. So konnte ich immer mit meinem Wissen glänzen. Doch mein Herz war noch nicht davon berührt.

Da geschah es. An einem Abend, ich lag im Bett und versuchte einzuschlafen, begann Jesus mit mir zu sprechen. Das war für mich ganz klar, dass es Jesus war. Meine Ohren konnten nichts hören, aber mein Herz vernahm die Stimme sehr deutlich. Sie sagte: „Roland, du kannst dich entscheiden, welchen Weg du gehen willst. Entweder deinen eigenen Weg, bei dem du alle deine Stärken entwickelst und alles aus dir herausholst, wo du dich aber letztlich selbst führst. Oder den anderen Weg, bei dem du deinen Hand in meine legst und dich von mir führen lässt!“ Diese beiden Wege lagen ganz klar von meinem inneren Auge: Der Weg der Selbstführung und der Weg der Führung durch Jesus.

 

Die Entscheidung

Am nächsten Tag ging ich zu dem Jugendpastor, der die Freizeit leitete, und erzählte ihm von dem Brennen in meinem Herzen. Er half mir, ein Gebet der Hingabe an Jesus zu sprechen und meine Sünden vor ihm zu nennen. Gemeinsam knieten wir nieder, und ich übergab Jesus die Herrschaft über mein Leben. Das war der Anfang. Viele Erfahrungen mit Gott, mit Jesus, mit dem Heiligen Geist folgten im Lauf der Jahre. Doch das Wesentliche war geklärt: Jesus sollte die Regie in meinem Leben haben. Der Rest ist Geschichte: Die Bücher, die ich schreiben konnte, die unzähligen Predigten vor kleinen Gruppen und vor Tausenden, die neue Bibelübersetzung „dasbuch.“ (Rezension VOICE , die Mitarbeit in geistlichen Bewegungen und die Reisen in viele Länder. Jesus hat mein Leben so reich gemacht! Was er für mich – und uns, denn meine Frau Elke und ich bilden schon von Duisburger Tagen her eine Arbeits- und Lebensgemeinschaft – vorbereitet hat, hätten wir uns nie selbst erarbeiten oder erträumen können.

 

Das Wichtigste

Ein Leben mit Jesus führt in die Weite, in die Höhe und in die Tiefe. Es hätte gar nicht besser kommen können. Und es geht weiter. „Höher hinauf und tiefer hinein“, wie C.S. Lewis es am Ende der Chroniken von Narnia ausdrückt. Das Wichtigste aber ist die Entscheidung, dass wir unser Leben in seine Hand legen. Dass wir Ja sagen zu Jesus. Denn er hat schon längst Ja zu uns gesagt.



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